Schönberg
Mischung aus Erlebnispark und Leistungsschau
Der morgendliche Nieselregen und die unfreundliche Kälte hingen wie ein Damoklesschwert über der 15. Schönberger Gewerbeschau. Würde etwa alles ins Wasser fallen? Aber zum Glück blieb der Rest des Tages trocken, und die milden Temperaturen waren genau das Richtige zum Bummeln zwischen dem „Autohaus in Schönberg“, „Doormann & Kopplin“ und „H.H. Mundt“ sowie dem Ratjendorfer Weg und dem Eichkampredder. Es lohnte sich, denn die Schönberger Geschäftsleute hatten sich mit einer Mischung aus Informationen und Unterhaltung, Präsentationen und Gewinnspielen, Demonstrationen und Mitmachspaß wieder einmal kräftig ins Zeug gelegt. An allen Ecken und Enden war viel los.
Fotos: Sebastian Kroll
Für die Kinder war die Gewerbeschau ein einziger großer Erlebnispark. Sie konnten beim AZ-Bau Häuschen aus Ytong-Steinen und Schnellleim basteln wie der neunjährige Tim aus Pülsen. Hinterher wurden die Rohlinge dann beim Malerbetrieb „Creativ Flex“ knallig bunt angemalt, und da war dann schon mal – wie bei dem fünfjährigen Silas – Opa-Hilfe erlaubt. Wer Lust hatte, sprang mit dem Quattro-Jumper weit hinauf in die Wolken oder kletterte auf der Leuchtturm-Hüpfburg hoch hinaus. Das Gute daran: Von oben konnte man sich einfach in die federnde Hüpfburg fallen lassen.
Beim neuen Reifendienst „Machine Shop“ (im ehemaligen Schmiedebetrieb von Heiko Voss) waren die Kids dabei, ein Auto mit dem Pinsel quietschbunt zu verzieren oder den Quad-Führerschein zu machen. Bei der VR-Bank hatte sich eine lange Schlange gebildet. Alle wollten Bälle in die Torwand heben – die Großen mit dem Fußball, die Lütten mit dem Softball. Heiß begehrt war auch das Kicker-Spiel bei Lindau. Und natürlich belegten die Kinder die Bimmelbahn oder löcherten Papa und Mama löchern, gemeinsam in den Hubschrauber zu klettern und einen Rundflug über Schönberg zu unternehmen. Es gab viele Möglichkeiten, Spaß zu haben.
Den Erwachsenen bot sich ein Programm für unterschiedlichsten Interessen. Die Halle vom „Autohaus in Schönberg“ hatte sich für die „Brummelbutjes“ aus Heikendorf und ihre Shanties in einen Konzertsaal verwandelt. Beim AZ Bau demonstrierte Polier Norbert Sawierocha, dass ein Minikran heutzutage die Schwerstarbeit von fünf Maurern übernimmt. Lasse Runge von der Dachdeckerei Lamp-Greve klopfte mit dem Schieferhammer Herzen aus Natur-Schiefer für „nette Damen“, während Steinmetz und Steinbildhauer Jörn Stoltenberg-Frick aus Stakendorf bei den Sarrahs-Bestattungen ein Hundeporträt meißelte.
Auch die genauso kleinen wie lauten ferngesteuerten Modellautos waren wieder dabei und zogen crashmutig ihre Runden. An vielen Ständen waren Glücksräder aufgebaut, und es winkten attraktive Gewinne. Wie schwer sich Erwachsene mit dem „Heißen Draht“ tun, konnte man bei der LVM-Versicherung erleben. Und dass Frauen beim Geschicklichkeitsbaggern am Stand der Fiefberger Unternehmensgruppe Stoltenberg gar nicht schlecht sind, bewies Ilona Brede aus Schönberg. Nicht zu vergessen die kulinarischen Genüsse, die überall zum Pausieren und Kosten einluden. Maike Rühr von der „1-2-3 Kochzauberei“ verwöhnte die Besucher sogar mit Currywurst aus Straußenfleisch von der Hohenfelder Straußenfarm.
Aber was wäre diese Veranstaltung des Gewerbe- und Fremdenverkehrsvereins ohne eine Leistungsschau mit umfangreichen Informationen zu Produkten und Dienstleistungen? Und so kamen auch alle die auf ihre Kosten, die sich fernab von Zeitnot und Alltagsstress einmal ausführlich informieren wollten, was die Handwerker und Gewerbetreibenden vor Ort alles zu bieten haben. Hausbesitzer konnten sich bei den Bau- und Zimmereibetrieben zu energetischen Sanierungen schlau machen. Angehende Bauherren informierten sich über günstige Baugrundstücke wie etwa die des dritten Bauabschnitts in der Strandstraße (der Herold berichtete).
Autofahrer konnten sich im reichhaltigen Angebot der vertretenen Autohäuser Paustian aus Probsteierhagen, Doose aus Lütjenburg und „Autohaus in Schönberg“ ihren Traumwagen aussuchen. Urlauber prüften den Camping-Van aus Lensahn auf Herz und Nieren und nahmen schon mal in den neuen, sehr schicken Campingsesseln Platz. Wem dazu das nötige Kleingeld noch fehlt, der konnte schon immer vorsichtig zur VR Bank oder Förde Sparkasse Kontakt aufnehmen. Die Förde Sparkasse war sogar in ihrem feuerroten Überlandbus, der mobilen Bank, angereist. Er grüßte freundlich mit „Moin, moin!“ und der Frage: „Was können wir für Sie tun?“
Natürlich rückte die Schau auch Schönbergs Ehrenamtler wie die Freiwillige Feuerwehr und den ASB ins rechte Licht, und Interessengemeinschaften wie die der Finnenhaussiedlung kamen zu Wort. Es war insgesamt eine Mischung aus Angeboten, aus der sich jeder Besucher das für ihn Passende heraussuchen konnte – und das kam gut an. Ein insgesamt positives Resümee zogen denn auch nicht nur die Besucher, sondern auch Gewerbevereinsvorsitzender Knut Lindau, Bürgermeister Dirk Osbahr und die Standbetreiber und Geschäftsleute. „Wir sind zufrieden“, so der durchgängige Kommentar aller Beteiligten.
(Quelle: Probsteier Herold v. 04.06.2014)